Senioren-Union der CDU fordert Digitalisierung von Altenzentren und Pflegeheimen
Frankfurts Alten- und Pflegeheime sind digitales Entwicklungsland. Bis vor wenigen Wochen erschien es als nachgeordnetes Problem. In der Mehrheit der Heime und Wohnanlagen in Frankfurt gibt es keinen allgemein zugänglichen WLan- bzw. Internetzugang für die Bewohner. Nun jedoch, da aufgrund der Pandemie ein Besuchs- und Kontaktverbot für Angehörige der Bewohner gilt, böte ein offenes Netz, zumindest aber ein zentraler Laptop oder Computer die von Bewohnern und Angehörigen schmerzlich vermisste visuelle Kommunikationsmöglichkeit.
Auch wenn ein WLAN -bzw. Internetzugang meist kein Bestandteil des Pflegevertrages ist, muss der Betreiber einer stationären Pflegeeinrichtung nach dem Hessischen Gesetz über Betreuungs - und Pflegeleistungen (HGBP) die Bewohnerinnen und Bewohner bei der Teilhabe am Leben unterstützen.Dazu gehört auch der Kontakt zu Freunden und Verwandten. Nach der jetzigen Lage kann es Monate dauern, bis das Besuchsverbot für Alten- und Pflegeheime aufgehoben wird. “Besonders für alte Menschen ist der soziale Kontakt zu Kindern, Enkeln und guten Freunden eminent wichtig. “Mit den heutigen digitalen Möglichkeiten können wir eine vorläufige Brücke bauen,“ so Erika Pfreundschuh, die Vorsitzende der Senioren Union Frankfurt. „Es fallen oft noch nicht einmal besondere Kosten an, um das WLAN der Einrichtung für eine „digitale Besuchersprechstunde“ zu öffnen. “Natürlich muss so ein digitaler „Kommunikations- Hotspot“ in den Pflegealltag integriert werden, aber im Bedarfsfall ließen sich auch ehrenamtliche Helfer für diese wichtige Aufgabe gewinnen. „Wir müssen der Vereinsamung und der sozialen Isolation alter Menschen in unseren Wohn-und Pflegeheimen entgegentreten. Wir fordern deshalb, die „digitale Besuchersprechstunde“ überall zu ermöglichen. Wir lassen da nicht locker“, betonte Erika Pfreundschuh.