Daum: Den Mainkai ohne Sperrung, aber besser als vorher gestalten
„Wir wollen eine komplette Revision des öffentlichen Raums zwischen Leonhardskirche und Saalhof, damit die Aufenthaltsqualität in diesem wichtigen innerstädtischen Bereich deutlich erhöht wird“, erklärt der verkehrspolitische Sprecher, Stadtverordneter Martin Daum.
Daum bekräftigt die Auffassung der CDU-Fraktion, dass der Verkehrsversuch gescheitert ist. „Das nördliche Mainufer wird als wichtige Ost-West-Verbindung für den Autoverkehr, gerade auch für den Wirtschaftsverkehr, weiterhin benötigt. Das hat die vor der Corona-Krise im ersten dreiviertel Jahr des Versuchs erkennbare Verdrängung des Verkehrs in andere Straßen und insbesondere nach Sachsenhausen durch die vollständige Sperrung klar gezeigt“, so Daum.
Einen erneuten Verkehrsversuch ab September, wie ihn die Grünen zwischenzeitlich unter Einbeziehung der Berliner Straße fordern, lehnt Daum entschieden ab: „Die Berliner Straße hat eine problematische Barrierewirkung für Fußgänger, das ist richtig, aber für den Autoverkehr muss sie vierspurig bleiben – das ist im Koalitionsvertrag vereinbart und für uns nicht verhandelbar, auch nicht über den Versuchsweg“. Daum zeigte sich darüber hinaus auch über die Frankfurter SPD verwundert, die anscheinend aus dem verkehrspolitischen Desaster der Mainkai-Sperrung nichts gelernt habe: „Im Gegenteil – die Sozialdemokraten, angesichts des drohenden Stimmenverlustes in Sachsenhausen offenbar im Panikmodus, setzen mit ihrem Plan, die Verkehrsader Berliner Straße zum Spazierboulevard umzubauen, noch einen drauf. Neue Innenstadt-Staus sind vorprogrammiert, und vor allem der Wirtschaftsverkehr würde kostspielige Zeitverluste in Kauf nehmen müssen. Ob diese Idee in Krisenzeiten jetzt das richtige Signal ist, möchten wir stark bezweifeln“, so Daum.
Für eine bessere Erreichbarkeit des Mainuferparks über die Straße hinweg für Fußgänger will die CDU-Fraktion auf der Straße „Mainkai“ zwischen Alter Brücke und Untermainbrücke den Verkehr durch eine andere Fahrbahnaufteilung und stadträumliche Neugestaltung verringern. „Das ist eine vernünftige Lösung, denn damit kann der Bedeutung der Fußgängerverbindung vom Römerberg zum Eisernen Steg wie auch den Verkehrsbedürfnissen gleichermaßen Rechnung getragen werden“, so Daum.
Im Einzelnen plant die CDU-Fraktion eine Fahrspur je Fahrtrichtung für den Autoverkehr, einen Radweg oder einen Fahrradstreifen je Fahrtrichtung und eine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h. Dazu soll der Übergang für Fußgänger über den Mainkai im Abschnitt von der Leonhardskirche bis zum Saalhof fußgängergerecht und unter Minimierung der Barrierewirkung der Straße baulich neu gestaltet werden. „Das kann beispielweise durch eine mit den beiderseits anschließenden Fußgängerbereichen niveaugleiche sowie ansprechend und hochwertig ausgeführte Aufpflasterung geschehen“, erläutert Daum. Zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität solle dieser Fahrbahnübergang außerdem eingepasst werden in eine funktionale und gestalterische Überarbeitung der Fußgängerzone zwischen Römerberg und Eisernem Steg. „Damit könnte auch eine Erweiterung des kleinen Platzes vor dem Historischen Museum erreicht werden, was ein echter Gewinn wäre“, findet der Stadtverordnete.